Fastenkalender 2019

Fastenkalender 1

Erster Beitrag: Aschermittwoch

Heute am Aschermittwoch beginnt sie wieder: die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch stehen wie jedes Jahr ganz oben auf den Fasten-Top10 und verschwinden für einige Zeit aus dem Leben vieler Leute. Danach können sie diese Dinge wieder umso mehr genießen und wissen was sie daran haben.
Auch ich verzichte seit mehreren Jahren auf Fleisch in der Fastenzeit. Am Anfang ist mir das sehr schwer gefallen, da ich viel Fleisch gegessen habe. Doch über die Jahre habe ich versucht mein Leben nachhaltiger zu gestalten und aus diesem Grund immer weniger Fleisch gegessen, sodass es heute keine Herausforderung mehr ist darauf für 40 Tage ganz zu verzichten.

Auch bei der CAJ machen wir uns auch schon länger Gedanken wie wir unseren Jugendverband nachhaltiger gestalten können. Entstanden ist daraus die offene Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Dort beschäftigen wir uns unter anderem mit Themen wie Plastik, faire Lebensmittel und nachhaltigen Lebensentwürfen.

Und auch viele unserer CAJler*innen beschäftigen sich damit, ihr eigenes Leben nachhaltiger zu gestalten. Von den Erfahrungen, die sie damit gemacht haben und den Schwierigkeiten, denen sie hierbei begegnet sind möchten sie uns in unserem diesjährigen Fastenkalender erzählen. Die Beiträge gibt’s immer Montags auf Facebook und Instagram oder über WhatsApp aufs Handy. Dazu einfach eine Nachricht mit „Fastenkalender“ an 0176/87986302.

 

 

Fastenkalender KW 11

Zweiter Beitrag KW 11

Wenn ich so durch meine Wohnung schaue, dann würde ich sagen, dass ich das „nachhaltige Leben“ in manchen Bereichen gut hinbekomme, aber in manchen auch nicht. Jedoch sind es meist die üblichen Sachen, wie Mülltrennung, Strom-, Wasser sparen und regionale Lebensmittel, die mir hier auffallen. Bei einem weiteren Blick fällt mir dann jedoch ein Stapel mit Büchern auf. Die sind ja irgendwie eine große Papierverschwendung. Ich könnte ja auch einfach mehr E-Books auf dem Tablet lesen. Nur wenn ich keine Bücher mehr in der Buchhandlung kaufe, würde ich ja hier wieder das regionale Überleben der Geschäfte erschweren. Man sieht es ist gar nicht so einfach, dass nachhaltigere Leben… Für die Bücher ist mir jedoch eine Lösung eingefallen. Es gibt Bücher mit einer FSC-Kennzeichnung, die besagt, dass diese umweltfreundlich gedruckt wurden. In Zukunft kaufe ich also Bücher mit dieser Kennzeichnung in der regionalen Buchhandlung. Und habe somit ein kleines Stück mehr Nachhaltigkeit in mein Leben gebracht. (Jasi)

 

 

3. Beitrag Plastik

Dritter Beitrag KW 12

Wenn ich mich in meinem Bad so umsehe, dann sehe ich deutlich einige Plastikprodukte: Die Shampooflasche, der Seifenspender, die Zahnpastatube, …
Gibt es dazu eigentlich auch Alternativen? Ja – na klar!
Mein Deo aus der Aluminiumflasche habe ich durch einen Glasdeoroller ersetzt und die Creme aus der Plastikdose durch eine aus einem Glastigel.
Statt der Flüssigseife aus dem Plastikseifenspender benutze ich das gute alte Seifenstück. Das kann ich auch gut verwenden anstelle des Duschgels! Inzwischen gibt es auch extra Haarseife, welche das Shampoo ersetzt. Auch das habe ich schon probiert, war allerdings nicht so zufrieden, hier bin ich weiter bei der Plastiktube.
Dafür putze ich mich inzwischen mit einem Ast die Zähne! Was, die spinnt doch?! Nein gar nicht. Mit meiner neuen SWAK Zahnbürste bin ich super happy. Hier befindet sich an einem (natürlich biologisch abbaubaren) Plastikgriff ein kleines Ästchen, mit welchem ich ganz ohne Zahnpasta meinen Zahnbelag entfernen kann. Das Ergebnis ist genial! Viel glatter und gründlicher als mit der groben Zahnbürste. Und so spare ich mir nicht nur die Zahnpasta aus der Plastiktube sondern auch noch die Plastikzahnbürste, die ich regelmäßig entsorgen muss.
So, das klingt doch schon ganz gut. Bis auf die Haarshampooflasche konnte ich alles Plastik aus meinem Bad verbannen. Versuchs doch auch mal!
(Lucia)

 

 

4. Beitrag Fisch

Vierter Beitrag KW 13

Neulich stand ich gefühlte zwei Stunden im Supermarkt vor dem Thunfischregal. Warum? Jedes Jahr gibt es in unseren Gewässern weniger Fische. Es werden mehr Fische aus den Meeren gezogen, als dort natürlich nachwachsen können. Tiefessefangnetze etwa für Shrimps zerstören darüber hinaus den Lebensraum und die Korallen am Grund. Deshalb kaufe ich nur nachhaltigen Fisch. Gerade in der Tiefkühltruhe gibt es auf manchen Packungen ein Zertifikat für nachhaltige Fischerei. Das erleichtert mir die Auswahl. Aber beim Thunfisch war ich ratlos. Beim Fang von Thunfischen gehen oft auch Delfine ins Netz. Und nicht alle Fischer befreien die Delfine so aus den Netzen, dass sie weiterleben können. Ich will aber nur Thunfisch essen, für den keine Delfine sterben mussten. Im Regal gab es Dosen mit Preisen zwischen 70 Cent und 4 Euro. Es gibt Thunfisch in Öl, Thunfisch in Stückchen und Thunfisch im eigenen Saft. Aber warum ist eine Dose vier Mal teurer als die andere? Auf einer Dose steht, dass der Preis variiert, weil die Fangmethoden unterschiedlich viel Arbeitszeit beanspruchen. Ich hab mich dann für einen von Hand geangelten Thunfisch entschieden. Auf der Dose schreibt die Firma „Follow Fish“, dass das die nachhaltigste Methode ist. Ich glaube es, weil auch ein Fair-Trade-Zertifikat abgebildet ist. Mit dem Kauf bin ich aber nur fast zufrieden. Denn – Die Dose ist zusätzlich in einen Karton eingepackt. Ob das Papier nachhaltig ist, weiß ich nicht. Gar nicht mal so einfach diese Sache mit der Nachhaltigkeit. Aber wer hat schon Zeit für nachhaltigen Fisch morgens um 6 Uhr einen Fischmarkt zu besuchen? (Laura)

 

 

Nachhaltig sein

Fünfter Beitrag KW 14

Mit dieser Aussage konnte ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Jedoch bin ich bei der Suche danach auf ein tolles Buch gestoßen. Drei besonders anregende Aussagen möchte ich daher mit euch teilen.

Zu Beginn habe ich gelesen: „Der Erde ist egal, ob wir sie retten.“ Es besagt im Groben, dass wir Menschen alle Teil unserer Erde sind und diese Grundlage unseres Lebens ist. Wir haben uns entschieden, diese zu erhalten, um auch nachfolgenden Generationen ein schönes Leben hier zu ermöglichen. ABER kritisch betrachtet trägt unser aktuelles Konsum- und Lebensverhalten nicht gerade hierzu bei.

Auf die Frage wie man es besser machen kann: „Damit alles so bleibt, wie es ist, muss sich vieles ändern. Und wenn jemand etwas ändern möchte, muss er bei sich selbst anfangen.“ Wie man das am besten macht und ob man das möchte, sollte jeder für sich entscheiden. Für alle, die sich mit Nachhaltigkeit langfristig auseinandersetzten möchten, bietet das Buch fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit die ich euch noch mit auf den Weg geben möchte:

  1. Wenn du etwas ändern willst, fange bei dir selbst an, und zwar heute.
  2. Denke nicht in Probleme, sondern in Lösungswegen.
  3. Es gibt keine Ausreden! Informiere dich und handle dann.
  4. Investiere keine Zeit in die Kritik der Lösungsansätze anderer Leute, sofern du keinen besseren Weg kennst – und vor allem gehst.
  5. Dein Handeln sollte stets bestimmt sein von der Frage: „Garantiert mein Lebensstil heute eine menschenwürdige Umwelt für meine Kinder und Enkel?“

(Florian Schreckenbach / Leena Volland: Dein Weg zur Nachhaltigkeit. 350 praktische Tipps für den Alltag, 2016)

(Miri)

 

 

6. Beitrag Fleisch

Sechster Beitrag KW 15

Die Rindfleischproduktion war 2010 für 25 Prozent des CO2 - Ausstoßes im Bereich Lebensmittel verantwortlich. Die enorme Nachfrage nach Fleisch unterstützt nicht moralisch vertretbare Massentierhaltung, was zudem Artensterben unterstützt durch monotonen Futteranbau. Dies und vieles mehr war der Grund Vegetarier zu werden. Wenn man davon absieht, dass die Ernährungsumstellung schon schwierig ist, wenn man das ganze Leben durch Marketing auf Fleisch gepolt wurde. So spielt auch das nähere Umfeld stark dagegen. Die Familie befürwortet es meistens nicht. Selbst nach langer Zeit gibt es immer noch Auseinandersetzungen bezüglich dieses Themas. Doch auch unterwegs muss man sich ständig rechtfertigen, warum man kein Fleisch isst, denn man "esse ja den Tieren die Nahrung weg". Meiner Meinung nach sollten sich diejenigen rechtfertigen zu den Missständen durch Fleischkonsum, warum sie einfach wegschauen und das alles billig in Kauf nehmen. (Marcel)

 

 

7. Beitrag Wasser

Siebter Beitrag KW 16

Freiwillig Fasten ist ein Privileg! Manche Menschen aber sind dazu gezwungen, können nicht anders. Und dabei geht es nicht etwa um Süßigkeiten, Fernseher oder Auto, sondern um etwas Lebensnotwendiges: Wasser!

2,1 Milliarden Menschen, das ist fast ein Drittel der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
70 Prozent des weltweiten Trinkwassers wird für Landwirtschaft, die größtenteils umweltschädlich und unnatürlich ist, ver(sch)wendet.
Täglich sterben mehr Kinder an verschmutztem Trinkwasser als an HIV, Aids, Krieg, Verkehrsunfällen und Malaria-Erkrankungen zusammen!
Große Konzerne wie Nestle pumpen so viel Grundwasser ab, dass die normalen Dorfbrunnen nicht mehr an das Wasser heran reichen. So verweigern sie Menschen bewusst ihr eigenes Wasser und zwingen sie, dieses –abgefüllt in Plastikfalschen – teuer zu kaufen! Die meisten könne sich das nicht leisten.

Unsere Fastenzeit endet an Ostern. Doch für tausende von Menschen weltweit nimmt das „Wasserfasten“ kein Ende.

Das muss nicht sein! Lernen wir unser Leitungswasser wieder mehr zu schätzen und hören auf abgefülltes Wasser zu kaufen. Viele Geschäfte machen inzwischen bei der Aktion „Refill Deutschland“ mit. Bei ihnen kann man kostenlos seine Trinkflasche mit Leitungswasser auffüllen lassen. Gekennzeichnet sind diese Geschäfte durch einen blauen „Refill Station“ Aufkleber.
Schauen wir beim Einkauf genau hin und überlegen, ob wir mit dem Kauf von z.B. Eistee oder Kaba bestimmte Firmen wirklich unterstützen wollen. Spenden wir einfach mal einen Euro für den Bau eines Brunnens. Egal wie, sind wir uns bewusst: Wasser ist ein Menschenrecht!

(Lucia)

 

 

 Abschluss

7 Beiträge zum Thema, wie wir ganz persönlich etwas beitragen können, um die Welt nachhaltiger zu gestalten. 7 Ideen und Erfahrungsberichte haben uns durch die Fastenzeit begleitet.

Mit dem großen Osterfest endet die Fastenzeit jetzt.

Wir wünschen allen ein paar schöne, sonnige Ostertage und hoffen, dass der Fastenkalender gefallen hat und die Ideen und Anregungen davon auch nach Ostern nicht komplett in Vergessenheit geraten, sondern wir gemeinsam daran weiterarbeiten.

Frohe Ostern!

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